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24h CNFT 2019

24 Stundenregatta: Regatta der Premieren...

Zum ersten mal gab es eine Startverschiebung bei den 24 Stunden vom
Club Nautique Francais de Tegel. Da auf dem See der Wind bis zur Stärke
8 blies sah sich der CNFT aus Sicherheitsgründen gezwungen den Start zu
verschieben. Gemeldet hatten 16 Randmeerjollen die dann alle um 18:15 h
starteten. Hier kenterte zum ersten mal seit Bestehen dieser Regatta
eine Randmeerjolle. Die Mannschaft nahm die Hilfe des Scharfenberger
Begleitbootes an, wurde im Hafen des TSC wieder flott gemacht und fuhr
das Rennen bis zum Ende weiter. Leider musste hier die Wettfahrtleitung
zum ersten mal ein Boot disqualifizieren. Hilfe von Dritten darf
während einer Regatta nicht angenommen werden. Es gab noch einige
Uraufführungen die ich aber nicht mehr so im Kopf habe....weil... wir
hatten ja was zu feiern. Unser Team wurde dritter und bekam auf dem
Treppchen die Bronzemedaille :-).

Hier ein großes Danke an Dieter Bludau, Jürgen Friebe, Frank Wehner und
Holger Jaumann die die Swantje in vielen Arbeitsstunden und mit
erheblichen finanziellen Aufwand zur konkurrenzfähigen "Rennzicke"
erweiterten. Quasi ein Update auf "Swantje 1.5" :-). Holger spendierte
zudem eine neue Fock.

Die erste Schicht sollte Frank Wehner (inzwischen weiss ich das man ihn
Frankie nennt) Dieter Bludau und Horst Wehner übernehmen. Diese Schicht fiel jetzt aus. Ursprünglich sollte ich die zweite Schicht mit Peter
Lublow übernehmen, also Plan B. Da es auf dem See immer noch mit
Windstärke 5 wehte (in ruppigen Böen etwas mehr) haben wir uns
entschieden das ich mit Frankie und Vater starten werde und nicht
steuere sondern vorne im Boot wie eine Gazelle rum turnen werde. Die
sagten alle wegen Gewicht und so, habe ich aber nicht ganz
verstanden :-). Dieter hatte leider nur Zeit für die erste Schicht und
Peter ging erst einmal in die Reserve. Dann START....wieder mal ohne
Sekundenzeiger....das ist wohl der besondere Nixe Kick, passiert auf
jedem Boot von Nixe wo ich mitfahre. Oder gar keine Uhr, kenne ich
auch :-). Frankie legte trotzdem einen sehr guten Start in Lee hin. Ach
so: Windrichtung Südwest, also aus der Malche raus kreuzen. Als wir auf
dem See waren überholten wir die Kid's von Scharfenberg. Ich glaube
dort waren so um die 8 Kids auf der hohen Kante und die schruppten
gefühlt so mit 45° Krängung durch die Wellen. Jo, und wir so mit
Frankie, Vater Wehner und ich auf der Kante fuhren doch relativ gerade.
Ahhh, da habe ich es verstanden mit dem Gewicht und so :-). Später
erzählte mir einer von Scharfenberg das sich die Kids wunderten und ihn
fragten warum die Swantje mit nur drei Leuten so aufrecht fahren kann.
Also ihr merkt, wir hatten jetzt schon sehr viel Spaß. Es kam wie es
kommen musste, die ersten beiden Runden führten wir das Feld an. Hinter
uns die Trullala und die Lemmi von Scharfenberg (die Erwachsenentruppe
von der Insel). Auch hier eine Premiere, aber für die Swantje, wir
fuhren die schnellste Runde dieser Regatta :-). Dann mussten wir doch
die Trullala und Lemmi vorbeilassen. Frankie reagierte auf meine
Blicke: Kann passieren sagt er, kein Vorsprung auf dem Tegeler See ist
groß genug, dazu später :-). Wir fuhren 4 Runden und übergaben auf
Platz 2 liegend die Swantje gegen 22 Uhr an Holger Jaumann, Maud
Tielitz-Achterberg und Kutte. Ja was nun ? Das ist kein Problem bei
dieser fantastischen Veranstaltung von den Franzosen, die ganze Nacht
ist dort Jubel, Trubel, Heiterkeit und Vollversorgung. Wir kümmerten
uns erst einmal um das Buffet. Eingetroffen war inzwischen die 6-10 Uhr
Schicht Julian Gelhard, Dennis Voigt und Lukas Fiehn von Freia als
Groupie :-). An unserem Taktikertisch resümierten und taktierten
wir :-). Auf einmal standen Ole Gawande und Georg Tannenberger vor
uns! Upps zweite Nachtschicht, wo war die Zeit geblieben?

Also übernahmen Ole und Georg, staunend über die neue Möglichkeit das
Fockvorliek an einer neuen Fock stufenlos einstellen zu können, gegen 2
Uhr die Swantje, derzeit auf Platz 4 liegend mit viel Luft nach hinten.
Auch Holger, Maud und Kutte hatten in ihrer Schicht einige Boote
überrunden können. Dann berichtete Holger von seiner Schicht, auch
Karin Bausdorf war die ganze Zeit dabei und wir taktierten weiter.
Dennis hatte sein Boot dabei und wir beide entschieden uns um 3 Uhr ein
wenig auf seinem Boot zu ruhen. Bis 4 Uhr plante Julian mit Holger und
Karin noch einmal seine 6 Uhr Schicht durch :-). Pünktlich gegen 6 Uhr
übernahmen Julian und Dennis die Swantje. Ole und Georg verschafften
uns noch mehr Luft nach hinten und brachten uns die Calypso in
Sichtweite. Der Wind war schon seit 22 Uhr abgeflaut und
dementsprechend löchrig. Mehr als 2-3 Runden pro Team waren nicht mehr
drin. Um zu sehen wie es uns geht drehte Steffen Döring, ich glaube ich
hatte ihn das erste mal beim rausblinzeln aus dem Heckfenster um 5:30
Uhr gesehen, seine Runden. Ich lümmelte noch so 2 Std. auf meiner
riesigen Ruhelagerbank (gefühlt 20cm breit). In dieser Zeit kam Steffen
noch einmal heran und ich berichtete den aktuellen Stand. Da Julian und
Dennis natürlich nicht den Überblick der Platzierungen haben konnten,
übermittelte ich ihnen bei einer Tonnenrundung per Zuruf den Stand
meiner Sicht und betonte das sie unbedingt Calypso überholen müssen um
dritter zu sein. Julian erwiderte breit grinsend und kurz: Ist schon
erledigt :-). Der Wind war so schwach geworden das schon am Ende der
nächsten Runde Lisa Hoffman und Martin die Swante auf dem dritten Platz
um 10 Uhr übernahmen. Also schon Dritter, kein Vorsprung ist groß
genug. Ihr erinnert euch? Für Lisa war klar, ich hol mir Trullala.
Trullala führte bis jetzt mit ca. 35 Minuten vor Lemmi und ca. 55
Minuten vor uns und der Wind wurde immer weniger. Auf einmal große
Aufregung an Land beim Team Trullala. Per Telefon kam die Nachricht:
Lemmi ist auf 100m an Trullala dran. Dann die Tonnenrundung: Lemmi geht vor Trullala rum!!! Ich die Augen geschärft: Lisa ist in
Sichtweite :-). Lisa konnte aus ihrer Position das Geschehen nicht
überblicken, jedoch ist sie gut ran gefahren. Jetzt war auch vom Wind
her klar das nur noch eine Runde gesegelt werden kann. Meine Erfahrung
sagt mir das es bei einer 24 Stunden Regatta sehr selten zu einem
knappen Zieleinlauf kommt. Ein Quasi Wimpernschlag Finish: Trullala
schafft es doch noch mit 30 Sekunden Vorsprung vor Lemmi die Regatta zu
gewinnen. Leider schläft auch genau hier der Wind ein. Aber Lisa und
Martin beenden trotzdem für uns die Regatta als Dritte :-).

Nach dem Zieldurchgang gesellten sich die Crews der letzten
Segel-Schicht zu den Crews an Land. Die Fete ging weiter. Mit Essen und
Trinken und vielen Gesprächen war die Zeit bis zur Siegerehrung schnell
überbrückt.

Gibt es nächste Jahr "Swantje 2.0"?
Trullala hat jetzt 2x hintereinander gewonnen, ich bin mir sicher wenn
wir weiter an der Swantje arbeiten und investieren werden wir das
verhindern können :-).

Diese Regatta sollte jeder einmal mitmachen, hier könnt ihr sehen und
spüren was es heißt zu segeln!!! Soviel Spaß, Freude und solche
fantastischen Veranstaltungen gibt uns nur unser Sport. Ich hoffe das
wir in Zukunft die gleiche Stimmung und Freude bei den Teilnehmern und
bei unseren Mitgliedern mit unseren Veranstaltungen hervorrufen können.
Insbesondere die Veranstaltungen mit den neuen Formaten wie "Nixe
Battle Cup" und die "6 Stunden von Berlin" sind dafür besonders
geeignet.

Link zur Regatta:
https://cnft-berlin.de/24-stunden-1-155-minuten-und-30-sekunden/

Axel Thorweger